Projekt Katzenbuch – Alte Bücher vollmalen (Teil 5)

Es fällt mir in den letzten Monaten schwer, mich aufzuraffen, meine kreativen Adern mit Blut zu füllen. Auch das Projekt „Die Katze“ (siehe auch https://karsten.home.blog/2020/07/05/projekt-katzenbuch-alte-bucher-vollmalen/) schläft den größten Teil der Zeit. Der innere Schweinehund ist ja geneigt zu entschuldigen, es sei ja keine Zeit dafür. Es gibt in „Alice im Wunderland“ das schöne Kapitel „Eine verrückte Teegesellschaft“, in dem der Hutmacher eine Uhr trägt, die nur die Tage anzeigt, was Alice einigermaßen unnütz findet. Da die Teegesellschaft sich mit Rätseln beschäftigt, die keine Lösung haben, lässt sich Alice dazu hinreißen, von Zeitvergeudung zu reden. Der Hutmacher ist empört über den Begriff der Vergeudung von Zeit, Alice habe bestimmt noch nie mit der Frau „Zeit“ geredet und wüsste deshalb gar nicht, wovon sie rede. Mit Frau „Zeit“ hatte Alice selbstverständlich noch nie geredet, wendet aber ein, sie habe im Musikunterricht schon einmal mit der Zeit zu tun gehabt, da müsse sie nämlich den Takt einhalten und die Zeit schlagen und halten. Aha, erwidert der Hutmacher, daran liege es: die Frau „Zeit“ möge es überhaupt nicht, geschlagen und gehalten zu werden.


Heute habe ich Frau „Zeit“ darum gebeten, mich um mein Projekt Katzenbuch zu kümmern. Sie ist eine Zauberin, also spricht sie nicht viel. Doch die Stunde schlägt die Zeit, und so gab es zwei gute Zeichnungen und ein paar Fundstücke aus Tage- und Reisetagebüchern, die zusammen genommen rechtfertigen, hier einen fünften Teil des Katzenbuchprojekts zu präsentieren.

4 Kommentare zu „Projekt Katzenbuch – Alte Bücher vollmalen (Teil 5)

  1. ich finde deine katzen ganz wundervoll und die geschichten drumherum auch, also deine meine ich. was du hier über dein schaffen, nachdenken und pausieren schreibst. und interessant ist, wie du die zitate aus den büchern in deine zeichnungen integrierst.

    Like

  2. Ich danke Dir für Deine Aufmerksamkeit, insbesondere was die Pointe betrifft, Teile vom Text stehen zu lassen, die ursprünglich die Agentin der Resistance namens „Katze“ betreffen! Gerade fällt mir aber auf, dass der Text an sich ja von einem Wehrmachts-Offizier geschrieben wurde, der diese Agentin umgedreht hat, damit sie für die Deutschen arbeitet. Und plötzlich überfallen mich Skrupel, das Buch zu verwenden. Überschreibe und verharmlose ich das Schicksal einer Frau?

    Like

    1. hm, ich habe es unbedarft gelesen und nun fragst du mich sowas, lach. deine frage überfordert mich etwas. ich verfüge leider gerade nicht über die kapazitäten um das mit dir zu besprechen, tut mir leid. 🙂 vielleicht hast du ja auch nur einen witz gemacht, ich weiß es nicht, wie gesagt – die kapazitäten. *g* schönen abend noch, liebe grüße und ja, deine katzen sind ganz toll!

      Like

  3. Meine Skrupel überkamen mich plötzlich beim Verfassen der Antwort auf Deinen Kommentar. Jetzt denke ich, das Buch hätte ich anderenfalls weggeworfen, was auch eine Form von Verharmlosung, oder Negation, gewesen wäre. Mit der Veröffentlichung des Projekts kommt das Schicksal der Agentin immerhin doch zur Sprache.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar