Was soll ich sagen von gestern? – Gehen und fotografieren in den Cevennen

Was soll ich sagen von gestern? Da war ich auf dem Weg, der wie ein Bachbett durch die Wiese führt. Schmetterlinge flüchteten vor meinem Schritt. Darunter ein ganz großer, dunkler. Dornige Disteln mit Kugelblüten standen Wache. Das trieb mir den Schlaf aus den Augen. Nicht mehr dieses Bürospiel spielen, nur noch gehen und schauen. Bläulinge kämpften im Flug und ruhten hektisch an Blüten auf Sandwiesen. In einem Baum ein Knarren, das von einer Bewegung herzurühren schien. Nichts menschliches außer den Ruinen, den überwucherten Mauern. Ich weiß nicht viel zu sagen über gestern. Man bleibt einander fremd, auch wenn man sich einmal erkannt hat, dachte ich am Marktplatz als er keine Anstalten des Wiedererkennens machte. Was hast du gemacht an diesem Tag, könnte mich jemand fragen, und ich wüsste kaum mehr zu antworten als: „Was ich immer tu. Warten, dass es los geht und wieder endet.“ Das ist das Lebensprinzip, etwas setzt sich in Bewegung oder wird bewegt bis es wieder inne hält, aufprallt, hinfällt, müde wird, zurückgeholt oder zurückgerufen wird, obwohl es kein zurück gibt. Der Ruf des Pirols schreckt dich auf (büloo-büloo!), über die Katze hinweg stolperst du, am Tisch setzt sich ein Schmetterling zu dir und schaut dir über die Schulter. Nicht lang. Eine Fliege endet als Beute einer Bremse. 

Ein Kommentar zu “Was soll ich sagen von gestern? – Gehen und fotografieren in den Cevennen

Hinterlasse einen Kommentar