Malchower See in Berlin – Wie ich das Augenduell mit dem Ganter gewann

Der Malchower See im Nordosten von Berlin liegt irgendwo zwischen Reihenhäusern, Plattenbauten, Schulhöfen und Kleingartenkolonien. Klingt nicht nach Natur. Die ersten Vögel die mir vor die Linse schwimmen sind dann Schellenten, die ich in Berlin noch nicht gesehen habe. Von meiner Vogelführung an der Müritz im letzten Jahr weiß ich noch, dass Schellenten als Nistplätze die Bruthöhlen von Schwarzspechten bevorzugen.

Kalt wie das Blau des Wassers war auch dieser Apriltag. Nachts Frost, morgens zwar Sonne, aber im Schatten zum Frieren. Aus dem Schatten heraus bedrohte mich ein Einwohner mit breiter Brust.

Ich war dankbar für seine Aufmerksamkeit und zog mich zwei Meter zurück. Seine Familie wurde neugierig. Ich schloss Bekanntschaft.

Ich wollte sie nicht weiter stören und zog von dannen. Die meisten Vögel entzogen sich aber meinem Objektiv. Ich schaute mir sehnsüchtig auf der Informationstafel an, was es zu sehen geben könnte.

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Eine fette Katze streunte gemächlich über eine Wiese hin zu grasenden Schafen. Ein verdächtiges Auto parkte auf einem Feldweg zwischen Lauben, an der Seite eine Antenne ausgefahren. Auf der Rückbank saß ein Mann mit Laptop. Wem lauschte er: den Laubenpiepern oder der Vogelwelt. Derweil zogen zwei Blaumeisen meine Aufmerksamkeit an sich.

Das sind meine besten Blaumeisen bis hierhin. Mangels Vögeln, die sich noch präsentierten, bedachte ich ein Eichhörnchen mit Speicherplatz und Akkulaufzeit. Es gibt Menschen, die finden Eichhörnchen interessanter als Vögel.

Ich ziehe Vögel vor und kann nicht erklären, warum.

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